Reifende Apfelsinen
4. Spremberger Rundstreckerennen am 15.8.2021
Für einige Nicht-Profis fallen in diesem Jahr Auftakt, Mitte und Ende der Straßenradsaison auf fast ein Rennen, aber zumindest dürften sehr viele von Ihnen zum Zählen der Rennen 2021 noch nicht mal die 2. Hand gebraucht haben. Immerhin aber sollte das 4. Spremberger Rundstreckerennen des RK Endspurt 09 einen potentiell würdigen Höhepunkt bieten.
Der Rundkurs über gut 7,5 km wurde mit einer guten Mixtur aus zügig fahrbaren Kurven und kurzen Rampen „designt“, der als kleinen Höhepunkt eine etwas längere Steigung hinter einer Haarnadelkurve auf Lager hatte, die bei dem einen oder anderen Radler für Motorplatzer sorgen sollte. Es war am Ende aber auch durchaus auch für ausgewachsene Wuchtbrummen möglich, sich im jeweiligen Vorderfeld fest zu ekeln.
Die sehr schnelle Radwegabfahrt wirkte im Erstkontakt bedrohlicher, als sie am Ende im Rennen wirklich war. Voraussetzung hierfür war sicherlich auch die sinnige Fahrweise aller Starter in diesem Abschnitt, was netterweise auch von allen praktiziert wurde. Die wenigen Stürze passierten dann an anderen Stellen im Übereifer des Gefechtes und waren definitiv nicht der Strecke anzulasten.
Die bunte Radkampf-/LKK-Kombo besetzte die Hobby-, Jedermann- und auch Elite-Klasse mit einer urlaubsbedingt etwas kleineren Gesandtschaft. Im Rennen Hobby und Ü50 waren André, Ingolf, Uwe, David und Christian bereit für heroische Glanztaten und sortierten sich zu Beginn der ersten Runde erstmal eher im hinteren Anteil des Hauptfeldes, was die entscheidende Phase des Rennens vom Beginn des längsten Anstieges in Runde 1 bis etwa zum Ende der 2. Runde nicht unbedingt erleichterte. Hier fehlten teilweise am Ende der Rampen teilweise nur 5-10 Sekunden voller Druck auf dem Pedal, aber knapp gerissen ist auch gerissen. So erwischte es nacheinander André, Uwe und Ingolf. Vorne wähnte sich Coach David bis zur vorletzten Runde als Einzelkämpfer in der Spitzengruppe, bis er dann freundlich von Schwergewichtler Christian gegrüßt wurde, der sein locker dreistelliges Systemgewicht erfolgreich am A***h der Gruppe gehalten hatte. Im Endspurt zeigt der Trainer seinen Eleven dann mal wie es geht und sprintete im Zielanstieg auf das Podium.
Schon vorher war Einzelkämpfer Sascha im grünen Radkampfdress im großen Feld der U/Ü40-Jedermänner ins Rennen gestartet - wie üblich erstmal in Ruhe von hinten. Vielleicht auch deshalb war er nicht zur Stelle als 2 Mannen erfolgreich davon stiefelten und schließlich auch siegten. Er war aber aktiv an der Lancierung einer kleinen Verfolgergruppe und scheute sich dort auch nicht vor der Tempoarbeit. Ein wenig geschuldet der vollen Strecke und der mangelnden Übersichtlichkeit durch Überholvorgänge gab es dann eine ungeplante Verkürzung des Rennens von 8 auf 7 Runden. Sascha war dann praktisch in der „falschen“ Runde in seiner Gruppe vorne. Da selbst zum Zeitpunkt der Siegerehrung noch Verwirrung herrschte, durfte Sascha den Pokal für Platz 3 schon mal anwärmen, um ihn dann doch noch abzugeben. Sei’s drum, war trotzdem eine starke Leistung.
Letzter Starter war Ringo im Elitefeld. Die Taktik war relativ simpel: Im Schatten der großen Teams mit segeln, hoffen daß die das Rennen kontrollieren und dann am Ende gucken was geht. Das klappte soweit auch ganz gut, wurde dann aber jäh durch eine Reifenpanne beendet, als der Teil „gucken was geht“ kommen sollte. Eine Runde vor Schluss nach prima Leistung zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Am Ende waren wir mit unseren Leistungen am Renntag zufrieden und empfanden die ganze Veranstaltung als äußerst gelungen. Sollte der Zuspruch von Seiten der Starter zukünftig zu weiter steigenden Teilnehmerzahlen führen, müssten aber vermutlich noch Ideen zur weiteren Entzerrung der einzelnen Rennen gefunden werden. Wir hoffen jedenfalls, nächstes Jahr wieder dabei sein zu können - dann aber vermutlich nach weiterer Umfärbung von grün nach orange.
(baa)
(Fotos von Benjamin Mai - Vielen Dank!!)