Das Beste kommt zum Schluss
Rund um den Alten Weber 2018
Es gibt für alles ein erstes Mal und so gilt dies auch für Radrennen. Unser heutiger spätberufender Debütant war Anja, die seit einer Woche vor lauter Aufregung einen Puls wie ein Kolibri auf Speed an den Tag legte. Es wurde also höchste Zeit, daß die Rennen bei „Rund um den Alten Weber“ den Druck aus dem Kessel nahmen.
Die Gastgeber vom BSC Süd 05 hatten im Vergleich zur Ur-Version den Start-/Zielbereich ein paar Meter nach Westen verlagert, wo man auch Anmeldung, Verpflegung und Sanitärbereich auf einem Fleck anbieten konnte. Hier war alles tadellos.
Um 10 Uhr gingen Damen und Herren Ü50 auf die leider triefnasse Strecke. Nach der Tropenhitze der letzten Woche musste ausgerechnet heute ein Regengebiet über BRB die Schleusen öffnen und sorgte auf dem kurvenhaltigen Kurs für zusätzliche Herausforderungen.
Unser zwar erkälteter aber schaffensfroher Uwe bekam hier unvorhergesehene Probleme. Als einziger heute am Start stehender Radkämpfer mit einer echten Rennradausbildung gesegneter Fahrer liegt ihm der „Alte Weber“ mit seinen technischen Aspekten eigentlich ziemlich gut und normalerweise hat er hier in den Kurven in der Vergangenheit jeder Menge Meter auf die Konkurrenz gut gemacht. Leider hat sich sein kürzlich montierter Hinterradreifen (klingt so ähnlich wie Tonträger) heute als Totalausfall bei Nässe erwiesen und zwischenzeitlich musste er auch eine Kurve in eine Gerade-Aus-Passage verwandeln. Am Ende war er froh in einem Stück unter ferner Liefen ins Ziel gekommen zu sein.
Unterdessen konnte Anja durch die Belastungen der ersten Runden und das Auffinden einer guten Gruppe schonmal ihren Ausgangspuls auf unter 250 senken. Hier schonte sie sich nicht und war für unsere Begriffe eigentlich zu häufig vorne im Wind zu sehen - aber gut - es lief super und auch die Kurven waren kein ernsthaftes Problem. Am Ende wurde es Platz 5 und ein Besuch bei der Siegerehrung krönte das Debüt.
Es folgte Rennen 2: Männer Ü40. Hier durften sich ca. 60 Fahrer den Kurs teilen und es ging auch gleich zur Sache. Bei immer noch nasser Strecke verpieselten sich Micha und Christian nach einer Runde in die Verfolgergruppe, wo sie ohne weitere Vorkommnisse gemütlich ins Ziel gondelten.
Thomas, Sascha, Philipp und Adrian fuhren vorne natürlich richtig Radrennen. Hier bewies später Robert Richter vom Gastgeber ordentlich „Cojones“ und stiefelte davon. Zu den wenigen Verfolgern gehörten Sascha und René (wie bei allen Straßenrennen für MAXIM Magdeburg unterwegs), die auch noch bis ganz vorne kamen. Robert konnte aber am Ende ein paar überraschende renntaktische Geschehnisse und natürlich seine guten Beine nutzen, um einen hochverdienten sieg einzutüten. Sascha wurde in der AK 2. Adrian und Thomas erreichten jeweils AK-Platz 4.
Blieb also noch das Ausscheidungsrennen, welches man sonst eigentlich nur von der Bahn kennt. Hierbei flog nach jeder Runde der letzte der 25 Starter raus. Die Kürze der Runde in so einem Gewerbegebiet ist dabei (im Gegensatz zu fast allen Rundstreckrennen) ein Vorteil, denn das Rennen war ziemlich wahrscheinlich für alle Zuschauer das Unterhaltsamste.
Zwischenzeitlich war die Strecke weit gehend abgetrocknet und es ging dann los wie beim Brezel backen. Nach den sicherlich zu erwartenden Ausscheidern der ersten Runden, wurde es von außen dann immer schwieriger vorherzusagen, wer denn der nächste sein würde. Ein, zwei kleine Überraschungen durch eingebaute Fahrer gab es hier und da schon.
Bei uns richtete sich der Blick natürlich auf unseren Nr. 1-Sprinter Adrian. Vorher waren Micha, Thomas und Sascha durch aus respektabel lange im Wettkampf geblieben.
Nachdem in den letzten 5-6 Runden alle Beteiligten schon ganz ordentlich investieren mussten, blieben nicht ganz überraschend am Ende Steven Schreiber und eben Adrian übrig. Letzterer entschied sich für den Sprint von hinten und nach einem sehr starken und langen Spurt von Steven konnte Adrian mit knapper Radlänge siegen.
Das war dann also die gelungene Premiere mit natürlich für uns besonders erfreulichem Ausgang. Man kann auch anderen Veranstaltern durchaus empfehlen, bei Vorhandensein einer (zu) kurzen Runde sowas mal zu probieren.
(baa)
