Aprilwetter im April
Lehniner Hasenrasen (2. Lauf des MOL-Cup 2017)
Nachdem die Starterfelder bereits früh praktisch vollständig gefüllt waren, stand auch die Wettervorhersage bereits seit Tagen einigermaßen fest und hier kündigte sich eine recht unkuschelige Witterung an.
Wir hatten also tatsächlich Heizpilze aufgestellt, um vor allem auch unsere Helfer an Start und Ziel vor dem sicheren Kältetod zu bewahren. Die eigentlich fest geplante Überdachung der gesamten Strecke, musste im letzten Moment abgeblasen werden, da uns doch überraschend etwa 6,4 km an Zeltplanen fehlten. So erhielten also die Starter noch einen Extra-Schuss „Frühjahrsklassiker“ für lau.
Der Hauptteil unseres Sicherheitskonzeptes beruhte ja auf der Einteilung in möglichst einzelne, isolierte Rennen und so stellte sich zum Beginn des Renntages um 10:00 Uhr ein stark besetztes Senioren-3-Feld an den Start der gering profilierten 6,4-km-Runde. Aufgrund des ausgeglichenen Niveaus der Starter und des Mangels an Seitenwind-Passagen blieb der Großteil des Feldes kompakt und trotz aktiver Fahrweise an der Spitze gelang am Ende kein Ausreißversuch. Im Spurt siegt letztlich Michael Zippan vor Harry Kühnelt und Toralf Baumgarten.
Zwischenzeitlich war auch das Damen-/Senioren4-Feld auf die Strecke gegangen, das nach dem 2. Zieldurchlauf der Senioren 3 gestartet wurde. Hier waren die Radkämpfer Sam und Wolfgang aussichtsreich vertreten und konnten sich im Rennen auch immer wieder vorne im Feld zeigen. Leider schlug dann bei Wolfgang die Defekthexe in Form eines losen Schnellspanners zu, sodaß er frühzeitig aussichtslos hinter das Feld zurück fiel. Das Damenrennen entschied dann Mathilde Pauls überlegen für sich, die am Ende sogar noch über 10 Sekunden zwischen sich und das Feld brachte. Im Spurt um Platz 2 behielt Cornelia Brückner vor Sam die Oberhand.
Bei den Sen4 setzte sich Hartmut Stenzel vor Klaus-Peter Dreger und Werner Otto durch.
Nachdem bereits die ersten beiden Rennen nicht zum Massenausbruch der gemeinen Radfahrer-Staublunge geführt haben dürfte, wurde es dann noch etwas ungemütlicher. Um es den Jungs der Sen2-Klasse nicht zu leicht zu machen, musste der Start noch etwas verzögert werden, da ein KTW eine gestürtzte Fahrerin abtransportieren musste und somit zwischendurch keine Rennfreigabe vorlag. An dieser Stelle nochmals gute Besserung!
Ordentlich vorgekühlt starteten dann die Senioren 2 und mit Ihnen die Radkämpfer Rene, Thomas und ChristianB. Auch in diesem Feld war es bei eher kleinen Teams und ausgeglichener Besetzung schwierig, das Weite zu suchen, so daß auch hier ein recht großes Hauptfeld bis zum Ende beisammen blieb. Allerdings gelang es gegen Mitte des Rennens Rene zusammen mit Marko Brußies, die Minimalform einer Fluchtgruppe zu bilden. Die beiden sollten zwar immer in Sichtweite bleiben, aber hinten im Feld gab es neben etwas unorganisierter Nachführarbeit auch immer wieder einen kleinen Störenfried mit Namen Thomas, der regelmäßig das Tempo an der Spitze verschleppte.
Im finalen Sprint obsiegte dann hochverdient Marko vor Rene, der nach famoser Leistung aber nicht wirklich traurig darüber war. Den dritten Platz im Spurt aus dem Hauptfeld errang Karsten Bombach.
Nun durften noch die Männer ran und hier waren die Radkämpfer mit Philipp, Adrian, Tino, ChristianH, Sascha und Micha durchaus zahlreich vertreten. Auch hier war aus den bereits oben genannten Gründen eine Vorselektion nicht möglich und es sollte zu einer Spurtentscheidung kommen. Hier zeigte am Ende vor allem das Team Standert, daß dort fahrerisch und taktisch zum letzten Jahr nochmal eine Schippe drauf gelegt wurde. Nach mustergültiger Vorbereitung brachte dann Silvio Pusch die Sache souverän zu Ende. Zweiter wurde Mario Reinel vor Peter Richter. Daß am Ende weder Merkur Druck, der OSC Potsdam und letztlich ja auch wir ohne Podiumsbesuch blieben, kann man wohl durchaus als Hinweis auf das hohe Niveau im Feld deuten.
Rückblickend werten wir die Aufteilung in die vielen Einzelrennen als Erfolg. Die gewählte Richtung des Rennens entgegen dem Uhrzeigersinn hat dieses Mal nicht zu größeren Ausreißversuchen geführt, wobei dies bei den sehr starken und relativ ausgeglichenen Felder mutmaßlich andersherum auch nicht anders ausgesehen haben dürfte. Der Einsatz der Motorrad-Staffel hat auch hervorragend funktioniert und der einzige (uns bekannte) Rennunfall ist auf relativ skurrile Weise durch ein angelehntes Fahrrad eines Zuschauers(!!) kurz vor der Haarnadelkurve am Streckenrand bei relativ geringer Geschwindigkeit passiert.
Das Wetter mussten wir nehmen, wie es ist.
Somit verbleibt ein langer und anstrengender Renntag, der für uns nach der letzten Zieldurchfahrt auch noch lange nicht beendet war. Inwieweit wir ein tragfähiges Konzept für die Zukunft finden, bleibt abzuwarten, denn eine haargenau gleiche Wiederholung wird vor allem organisatorisch schwierig werden. Es gibt nun aber auch ein paar Monate Zeit um das Projekt „Hasenrasen, die Dritte“ in Angriff zu nehmen.
Die Ergebnisse sind bereits auf der MOL-Cup-Seite zu finden.
(baa)