Laktaternte im Wendland
Tour de Wendland
Zur 9. Austragung der Tour de Wendland ließen sich die Radkämpfer nicht lange bitten und stellten eine schnelle Eingreiftruppe zusammen. Diese ließ sich auf der Hinreise auch nicht von zahlreichen Umleitungen abhalten und auch die Pavè-Abschnitte, die unser Navi uns in der Altmark eingebrockt hatte, konnten das pünktliche Erscheinen am Freitag-Abend zum Prolog an der Jugendherberge in Hitzacker nicht verhindern.
Neben den Fahrern Adrian, Sascha, Uwe, Philipp und Christian sorgte Anja für die benötigte Hilfe an der Strecke und war zudem der Pressefotograf.
Tag1:
Der berüchtigte Prolog über 7 km knallte einem mal wieder am Ende die ekelig lange Rampe am Kniepenberg vor die Fre…, ähh Nase. Als wenn man vorher nicht schon genug geleistet hätte. Wir wussten ja leider schon, was uns erwarten sollte und mit dem Schwung der Oderrundfahrt zeigten unsere Klassements-Fahrer auf der noch etwas feuchten Strecke starke Leistungen.
Platz 3,4 und 9 für Sascha, Philipp und Adrian waren gleich mal ein Einstand nach Maß. Sieger war Vorjahresgesamtsieger Peter Pawlus vor Tino Beck.
Tag2:
Hier ging es um 10:30 Uhr zunächst auf die 5 Runden über knapp 100 km mit Start/Ziel an der Jugendherberge. Die ersten Selektionen gab es Mitte der ersten Runde und die praktisch endgültige Zusammenstellung von Haupt- und Verfolgerfeldern kam nach der 2. Überquerung des Kniepenberges. Hier hatte die Spitzengruppe im Gegensatz zu den Vorjahren einfach mal das Tempo zwischenzeitlich nicht komplett wieder raus genommen.
Nach einzelnen eher zaghaften Attacken stahl sich in der 4. Runde Marco Brußies davon und schaffte es tatsächlich als Solist mit einer Minute Vorsprung ins Ziel. Dahinter gab es dann einen Bergsprint, in dem Adrian Platz 3 erkämpfte. Philipp und Sascha verloren hier ebenfalls keine Zeit.
Nach dem Abruhen am Nachmittag mussten in Ermangelung eines großen Busses unsere 3 Jüngsten mit dem Rad über ca. 25 km zum Rundstreckenrennen nach Lüchow, wo es über 30 Runden a 1,5 km „Rund um den Bike-Shop“ ging. Anja, Christian und Uwe hatten zwischenzeitlich noch das Abendbrot besorgt und so war man pünktlich um 18:30 Uhr gemeinsam startbereit.
Nach eher gedämpftem Beginn wurde es dann zum 1. Prämiensprint natürlich wieder flotter, so daß man sehr aufmerksam bleiben musste. Vorne holte zunächst Adrian 10 Bonussekunden hinter dem erneut flüchtigen Marco Brußies. Hinten konnten Uwe und Christian erfolgreich die Spitzengruppe halten, um hier hin und wieder mal als Windschattenspender für Sascha zu fungieren.
Den 2. Prämienspurt zog dann Philipp mustergültig an und Adrian vollendete mit einem laaaangen Sprint. Aber es sollte noch besser kommen.
Sechs Runden vor dem Ende gab es mal wieder eine Attacke und zwar von Philipp. Dieser zog allmählich davon, während sich hinten vor allem Sascha als Tempoverschlepper verdingte. Die Sache klappte am Ende genauso wie gedacht und Philipp gewann mit 19 Sekunden Vorsprung vor dem Hauptfeld. Nach diesem für uns perfekten Rennen fuhren unsere 3 Helden nach kurzen Siegerinterview von Philipp schnurstracks wieder zurück, wo sie von einigen netten Kontrahenten auf dem Rückweg noch Hup-Applaus erhielten. Mit einem teamweiten Dauergrinsen ging es dann alsbald in die Koje.
Tag3:
Mit schon durchgebratenen Beinen wartete nun also noch das abschließende Zeitfahren über knapp 20 km. Für uns Nicht-Profis ist so eine Wettkampfdichte an 3 Tagen schon eine Hausnummer und wir merken im Nachhinein nach den Auswertungen der Radcomputer, daß man z.B. den Puls schon gar nicht mehr in normale Spitzenbereiche bekommt. So war also trotz guter Ausgangslage noch nix abschließend gesichert. Durch den Vortag waren in der Gesamtwertung ganz vorne mit Marco Brußies, Adrian und Philipp jetzt nicht die Extrem-Zeitfahrer gelistet und tatsächlich sollte es hier noch zu erwartbaren Verwerfungen kommen.
Zunächst gingen Uwe und Christian auf die Strecke und blieben in etwa im normalen Leistungsbereich. Sascha hatte 2 der ganz starken Zeitfahrer im Nacken. Hier wurde er dann auf der Strecke von einem fulminanten Tino Beck überholt, der neben einem neuen Streckrekord von 26:17 Minuten damit auch die Gesamtwertung vor Peter Pawlus und Marcus Baranski gewann.
Nach dem Philipp und Adrian aber mit sehr ähnlichen, sehr guten Zeiten finishten, gab es zeitnah nach dem Wettkampf bei der Siegereehrung noch ein paar Radkampf-Auftritte.
Philipp siegte in der Elite-AK und bei den Senioren 1 gewann Sascha vor Adrian. Geht doch!
Nachdem dem erneut sehr schönen Teamausflug ins Wendland hoffen wir natürlich auf die 10. Auflage, auch wenn das kleine und sehr rührige Organisationsteam signalisierte, daß die Ausrichtung von Jahr zu Jahr immer schwerer wird. Die Ursache des aktuell kleineren Teilnehmerfeldes ist auch uns derzeit nicht so richtig klar, wobei das der allgemein guten Stimmung vor Ort keinen Abbruch tat. Zudem hatte dies für das Rundstreckenrennen in Lüchow auch durchaus positive Effekte, denn es ging hier weniger hektisch als in den Vorjahren zur Sache und auch das Überrunden war deutlich komplikationsloser.
Klar wurde auch dieses Mal die Gesamtwertung im Wesentlichen wieder im letzten EZF entschieden und das ist natürlich auch nicht falsch. Vielleicht wäre das aber noch mal eine Überlegung für die Zukunft, mit dem man das Rennen durch noch mehr Zeitprämien für die „Mehr-so-Sprinter“ interessanter machen könnte.
Wir kommen aber auch gerne wieder, wenn alles so bleibt wie bisher.
(baa)