RADKAMPF

BRANDENBURG

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Slippery when wet

ODERRUNDFAHRT TAG 3

 

Manchmal erscheinen Wettkämpfe recht übersichtlich und beschaulich, so daß einem der Aufwand dahinter nicht sofort ins Auge springen mag. Nun wirkt selbst die Oderrundfahrt mit ihren relativ kurzen Runden eigentlich erstmal nicht so wild und der heutige „Güldendorfer Bergpreis“ mit einer 3,5-km-Runde im südlichen Randgebiet von Frankfurt/Oder gleich „ganz simpel“. Keine Schnellstraße oder Autobahn ist abzusperren, das kann ja wohl nicht so schwer sein ?!

 

 

Dem ist nun selbstverständlich in keiner Weise so, denn am Renntag muss quasi ganz Güldendorf mit anpacken. So mussten 2015 alleine nur für die Streckenabsicherung 30 Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr ran - und damit sind längst nicht alle Helfer aufgezählt.

Der Kurs selbst ist recht happig und bietet neben Kopfsteinpflaster  auch noch eine 15%-Rampe, die die Jedermänner heute 15-mal zu ersteigen hatten.

 

Dieses ruppige Profil ist für gewöhnlich nichts für unseren „Aero-Diesel“ Sascha, der eine angeborene Aversion gegen nicht asphaltierte Untergründe hat. Bis auf ChristianH war auch noch niemand aus dem Team im Wettkampf auf der Strecke gewesen. Es stand also ein spannender Tag bevor.

 

Dieser entwickelte sich dann aber sehr schnell ganz anders als gedacht. Der kräftige Regen hatte die Straßen kraftvoll durchnässt und teilweise verschlammt und damit einige Passagen wirkungsvoll der natürlichen Bodenhaftung beraubt.

 

Im Fahrerfeld kam es hier recht bald in breiter Front zu Widerstand und große Teile der Teams machten klar, daß sie gar nicht starten wollten. Unser Wolfgang stellte bereits beim Einfahren fest, daß er seine Carbon-Felgen am Ende der längeren Abfahrt nicht vernünftig zum Stehen bringen konnte und schloss sich dem Ansinnen alsbald an.

 

Nun wiederholen wir es hier nochmal gerne. Wir sind keine Profis und leben nicht vom Radsport, sondern es ist für uns ein Hobby, für das wir liebend gerne den Großteil unserer Freizeit in Beschlag nehmen. Die Streckenbedingungen waren also für unseren Geschmack zu gefährlich, um hier ein „scharfes“ Rennen für Jedermänner zu fahren und jeder Einzelne im Team musste für sich die Entscheidung treffen, ob er startet oder nicht.

Daß die Rennleitung das nicht so sah, respektieren wir selbstverständlich und auch jedem Fahrer ist es natürlich frei gestellt, seine persönliche Risikogrenze zu wählen. 

So mussten wir also irgendwie starten, um für den letzten Tag nicht disqualifiziert zu werden.

 

Mit so gebremstem Schaum ging es also auf die Strecke. Wolfgang wurde durch einen Platten hier irgendwann von seinen Tagesaufgaben frei gestellt. Der Rest fuhr so „lala“ über den Kurs und versuchte, in einem Stück anzukommen. Einzig Adrian gab am Ende noch ein wenig Schub, aber die Gesamtwertung wurde von uns an diesem Tage abgeschenkt.

 

Morgen kommt dann der Abschluss der Rundfahrt mit dem denkwürdigen Kopfsteinpflaster-Anstieg am Zeisigberg, den wir am Vorabend bereits angetestet hatten. Je nach Wetterlage kann das Rennen da ganz schnell in einen unfreiwilligen Cross-Duathlon ausarten und dazu ist es mit 75,6 km auch die längste Etappe. 

Taktisch sind wir nun von allen Zwängen entbunden und können/müssen nach Lust und Laune Rennrad fahren.

(baa)

www.molcup.de




Video vom Materialtest am Vorabend