Rosa, Karl und Ernst
Oderrundfahrt Tag 2
Wenn man zur Oderrundfahrt reist, dann kann man in mehrfacher Hinsicht auch einen Blick auf Vergangenes werfen. Weit im Osten der Republik haben nicht nur Vorwende-Straßennamen überlebt, sondern - zum Glück - auch Menschen und Strukturen, die die Fahnen des Straßenradsportes erfolgreich hoch halten.
Wenn man radsportinteressiert ist, dann dürfte einem in den vergangenen Jahren schon irgendwie aufgefallen sein, daß diverse Amateurrundfahrten nicht mehr in der Presse erwähnt werden, weil es sie schlicht und ergreifen nicht mehr gibt. So ist aus der recht übersichtlichen und früher vergleichsweise kleinen Oderrundfahrt inzwischen eine der letzten Bastionen geworden, die es in Radsport-Deutschland noch gibt.
Für die startenden Jedermänner kann es also abseits von eigenen sportlichen Ambitionen durchaus mal interessant sein, auf die Rennen der Amateure zu schauen, denn Namen, die man dort vorne sieht, tauchen bisweilen nach kurzer Zeit auch im Profibetrieb auf. Jüngere Beispiele aus 2001 sind z.B. Rüdiger Selig und Bob Jungels (damals 1. und 3.). So ist die Rundfahrt also auch interessant für die Leute, die nicht ganz vorne landen können.
Nun aber Schluss mit dem Geschwafel ;)
Es gab ja heute auch noch ein Rennen!
Durch die Geschehnisse der vergangenen Rennen und insbesondere des gestrigen Tages starteten heute die Radkämpfer als bunte Truppe. Philipp und Sascha trugen nämlich ihre gelben Führungstrikots.
Neben Sascha waren gestern mit Top10-Platzierungen auch Adrian und Philipp in absoluter Schlagdistanz zur Spitze geblieben und das sollte hoffentlich auch so bleiben - oder noch besser werden.
Rund um die Thälmannsiedlung ging über 54 erschreckend flache Kilometer und allenfalls der Wind konnte das Rennen substanziell erschweren. Aufgrund der dadurch immanenten Sturzgefahr war aber eine aufmerksame Fahrweise besonders wichtig.
Die 5 Runden vergingen dann auch wie im Flug und nicht ganz überraschend konnte dieses Mal niemand enteilen. Dem Sturzteufel konnten wir glücklicherweise auch aus dem Weg gehen.
So kam es also zum Massensprint, den sich Sascha und Wolfgang von weiter hinten anschauten. Philipp, ChristianH und Adrian hingegen hielten natürlich rein. Neben dem Tagesplatz gab es schließlich ja auch Bonussekunden für die Gesamtwertung.
Die allermeisten davon holte Tagessieger und Rundfahrt-Titelverteidiger Dennis Vögeding, der mit einem saustarken Sprint sogar noch ein knappes 2-Sekunden-Loch zum Rest raus fuhr. Dieser Rest wurde aber von Adrian angeführt, der U23-Nationaltrainer Ralf Grabsch in Schach halten konnte. Dieser löst derzeit mit seiner Teilnahme eine Wette ein.
ChristianH verpasste als 6. knapp das Podium und Philipp, Sascha sowie Wolfgang verloren im Hauptfeld keine Zeit.
Wir bleiben trikottechnisch also "uneinheitlich", auch wenn Saschas Vorsprung etwas gelitten hat. Dafür haben wir nun mit Sascha und Adrian 2 virtuelle Podiumsplätze in der Gesamtwertung. Dazu kommen Philipp und ChristianH in Schlagdistanz sowie Wolfgang vorne in der Sen4-Wertung mit dabei. Besser geht es nicht und wir müssen weiter kämpfen, denn ein Selbstläufer ist das natürlich nicht.
Weiter geht es morgen mit dem Güldendorfer Bergpreis, dessen 16%-Rampe noch niemand von uns im Rennen gefahren ist. Wir sind gespannt!
(baa)
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